Vorbescheids-Antrag für Windrad wegen Flugplatz Oberschleißheim abgelehnt

Flugplatz blockiert Windrad Genehmigung im Echinger Gfild

Bürger-Windpark könnte 42% des Echinger Strombedarfs decken

Die BEG-FS hat nach 6-monatiger Vorbereitung am 11.10.2023 einen Antrag auf Vorbescheid für ein Windrad an der A9 zwischen Eching und Garching mit einer Höhe über Grund von 262,5 m beim Landratsamt Freising gestellt. In der Zwischenzeit konnte noch ein Standort für ein zweites Windrad gesichert werden. Die beiden Windräder hätten eine Jahresstromerzeugung von 30.000.000 kWh. Sie könnten 42% des Echinger Stromverbrauches bilanziell abdecken und dabei jährlich über 21.000 Tonnen CO2 Emissionen einsparen. Doch daraus wird vorerst nichts. Am 15.01.2024 wurde der Vorbescheids-Antrag abgelehnt, da das beantragte Windrad das Anflugverfahren zum 6,5 km entfernten Hubschraubersonderlandeplatz Oberschleißheim verhindern würde. Bei einer Reduzierung der Höhe auf 154,5 m würde das Anflugverfahren durch das Windrad nicht behindert, führt die Deutsche Flugsicherung in ihrer ablehnenden Stellungnahme aus. Doch damit lässt sich in Oberbayern kein wirtschaftliches Windradprojekt realisieren.

Standorte im südlichen Landkreis Freising Mangelware

Aufgrund des Verkehrsflughafen Münchens sind Standorte im südlichen Teil des Landkreises Mangelware. Um so stärker wiegt nun die Ablehnung des Bürger-Windparks am Echinger Gfild weil in diesem Fall gemäß der Einschätzung der Experten der BEG-FS der Abstand von 11,5 km zur Start- und Landebahn ausreichend ist. Die aktuelle Entscheidung verstärkt das bereits bestehende Ungleichgewicht bezüglich möglicher Windkraftstandorte im Landkreis zwischen dem Norden und Süden weiter.
Bürgermeister Eching Sebastian Thaler: “Um die Energiewende vor Ort voranzubringen, ist die Nutzung der Windenergie ein elementarer Baustein. Die Flächeneffizienz ist um ein Vielfaches höher als bei Freiflächen-PV-Anlagen und der Landwirtschaft wird somit weniger Boden entzogen.”

BEG-FS hat bereits Erfahrungen mit Höhenbeschränkungen durch Flugverkehr

Beim Bürger-Windrad in Jesenwang im Landkreis Fürstenfeldbruck musste die BEG-FS bereits schmerzliche Erfahrung aufgrund vorgegebener Höhenbeschränkungen durch den Flugverkehr machen. Beim Vorbescheids-Antrag der BEG-FS vom März 2020 hatte die Bundeswehr aufgrund der Radarführungsmindesthöhe (MVA) das Verfahren blockiert. Aufgrund intensiver politischer Arbeit ist es der BEG-FS nach über zweieinhalb Jahren gelungen, dass die Bundeswehr die MVA angehoben hat und der Vorbescheid im Oktober 2022 erteilt wurde. Diesen Weg wird die BEG-FS nun wieder verfolgen.

Entscheidung verzögert den Projektverlauf des Bürger-Windparks stark

Die Ablehnung der Vorbescheid-Antrages führt zu erheblichen Verzögerungen des Projektes. Die bereits beauftragte spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) wurde vom BEG-FS Vorstand erst mal gestoppt. Dies wiegt um so schwerer, da die Prüfung aufgrund der Brutbeobachtung von Greifvögeln immer nur im Winter begonnen werden kann. Somit ist bereits im besten Fall ein Jahr bei der Projektumsetzung verloren.

Weitere Bürger-Windpark Projekte der BEG-FS kommen voran

Aktuell befinden sich 10 weitere Windräder an 3 Standorten mit 60 MW (60.000 kW) in der Genehmigungsplanung. Für den Bürger-Windpark Hohenkammer mit 2 Windräder will die BEG-FS dieses Jahr die Baugenehmigung erlangen, der Vorbescheid wurde für dieses Projekt bereits im Juni 2023 erteilt. Mit der Erteilung des Vorbescheides für den Bürger-Windpark in Allershausen rechnet die BEG-FS in den nächsten Wochen. Für Jesenwang wird der 2. Vorbescheid für den zwischenzeitlich auf 4 Windräder erweiterten Windpark im ersten Halbjahr 2024 erwartet.

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2 Antworten zu Vorbescheids-Antrag für Windrad wegen Flugplatz Oberschleißheim abgelehnt

  1. Rosina Nagl sagt:

    Diese Nachricht trifft mich als Dietersheimerin und als Mitglied des Klimabeirats Eching, die sich für eine bürgernahe Energiewende einsetzt. Ich hoffe der BEG lässt sich nicht entmutigen und zieht alle Register, um diese sinnvollen Windräder doch noch realisieren zu können. Die mehrheitliche Akzeptanz ist im Landkreis gegeben, und: können Hubschrauber nicht einen kleinen Bogen fliegen um ein großes Projekt für das Gemeinwohl zu ermöglichen?

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